Was tun gegen Grasmilben?

Was kann man gegen Grasmilben machen? Hilft Brennesselsud oder Niemtee?

Antwort:

Da Grasmilben keine Pflanzenschädlinge sind, gibt es derzeit kein zugelassenes Pflanzenschutzmittel gegen diese Tiere. Aus diesem Grunde liegen auch keine Erfahrungswerte über die Anwendung von Brennesselsud (eigentlich ein Pflanzenstärkungsmittel) und Niemtee (nachgewiesen wirksam gegen Blattläuse) vor.

Erwachsene Grasmilben, auch Erntemilben oder Herbstgrasmilben genannt, leben im Boden und sind in diesem Entwicklungsstadium für den Menschen weder sichtbar noch lästig. Meist legen sie im Juni ihre Eier ab, aus denen bis zum Spätsommer die Larven herangewachsen sind, die uns Menschen, aber auch anderen Warmblütern, wie Hunden, Katzen, Kaninchen und Mäusen, für einige Tage als Wirte für ihre weitere Entwicklung benötigen. Besonders an dünnhäutigen und feuchten Körperstellen, also Kniekehlen, Leistenbeugen, Bauchnabel, Achselhöhlen, nisten sich die Parasiten für drei bis fünf Tage ein, stechen mit ihrem sichelförmigen Mundwerkzeug in die Haut und verlassen ihren Wirt, sobald sie “satt” sind. Unter einer Lupe betrachtet, sind die Larven gut zu erkennen. Sie haben einen ungegliederten rund 0,4 mm langen gelblich-orangen Körper und sind mit kräftigen Mundwerkzeugen ausgestattet. Besonders bei feuchter und warmer Witterung halten sich die Larven im Gras oder an Sträuchern auf – leider also bei einer Witterung, die auch wir Menschen für einen Aufenthalt im Garten nutzen – und können vor dort aus gut auf den Menschen übergehen.

Obwohl die Begleiterscheinungen der saugenden Larven auf der Haut - stark juckende, rote und erhitzte Quaddeln - ausgesprochen unangenehm sind, wurde bisher von keiner schwerwiegenden Erkrankung in Zusammenhang mit Grasmilben berichtet. Sollten andere, als die hier beschriebenen Symptome auftreten, ist der Arztbesuch allerdings unerlässlich. Da man die Larven nicht vernichten kann, muss man vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört in erster Linie schützende Kleidung, die man mit abwehrenden Mitteln, wie ätherischen Ölen von Zedernholz, Eukalyptus, Citronelle, aber auch Autan, versehen kann. Die Kleidung sollte man sicherheitshalber nach dem Gartenbesuch wechseln. Abwehrende Mittel kann man aber auch direkt auf die Haut auftragen und so die Larven abwehren. Bereits schmarotzende Larven kann man mit einem Wattebausch, der mit hochprozentigem Alkohol oder mit Desinfektionsmitteln getränkt ist, von der Haut wischen. Durch Wasser und Seife lassen sich die Tiere leider nicht entfernen. Gegen den Juckreiz kann man einfache juckreizstillende Mittel verwenden, zum Beispiel kühlende Umschläge mit destilliertem Wasser. Die Verwendung von Medikamenten, die normalerweise gegen Dauerparasiten, wie Krätze, angewendet werden, ist umstritten.