Wie werden Kübelpflanzen am besten überwintert?

Wenn sich Nachtfröste ankündigen, müssen die Kübelpflanzen geschützt oder ins Winterquartier gebracht werden. Das bedeutet für die meisten Kübelpflanzen: hell, kühl, frostfrei und mäßig feucht. Wer die Räumlichkeiten dazu hat, kann Kübelpflanzen selbst überwintern: Bevor aber die Pflanzen in die Winterruhe geschickt werden, sollten ihre artspezifischen Eigenschaften bekannt sein, da jede Pflanzenart anders reagiert.

Generell wird gesagt, dass die Pflanzen so spät wie möglich hereingeholt werden sollten. Denn je kürzer der Aufenthalt unter selten optimalen Bedingungen des Winterquartiers, desto weniger werden die Pflanzen geschwächt. Kühle Temperaturen können durchaus von Vorteil sein, denn sie bremsen das Wachstum und fördern die Triebreife. Doch gibt es Pflanzen, die schon bei Temperaturen von weniger als 10 °C geschützt werden müssen. Dazu gehören Fuchsia-Hybriden, Geranien, Knollenbegonien, Schönmalven, Gewürzrinde und Citrus-Arten. Ebenso die Gardenie, der Roseneibisch und die Zierbanane. Im Gegensatz hierzu halten zum Beispiel Oleander, Feige und Granatapfel auch kurzzeitig Temperaturen wenig unter 0 °C aus. Auch Aucube, Lorbeer und Rosmarin gehören zu dieser Gruppe. Bambus und Buchsbaum können den ganzen Winter draußen bleiben, sollten aber an einer Hauswand stehen. Die Pflanzen ab Ende August nicht mehr düngen, damit sie in die Ruhephase übergehen und ihre Triebe ausreifen können.

Bevor die Pflanzen hereingeholt werden, werden die Pflanzen ausgeputzt, also Blüten, dürre Blätter und Zweige sowie Unkraut im Topf werden entfernt. Dann sollten sie auf Schädlingsbefall unter die Lupe genommen werden. Eine befallene Pflanze sollte vorerst separat von den übrigen behandelt werden, damit sich der Schädling im Winterquartier nicht verbreiten kann. Nützlinge sind vor allem bei Wärme aktiv, so dass bei kühler Witterung Rapsöle, zum Beispiel "Naturen" gegen rote Spinne, Woll- und Schmierläuse, zur Schädlingsbekämpfung besser geeignet sind. Kombistäbchen Dünge- und Pflanzenschutzmitttel, die in die Erde gesteckt werden, entwickeln nur bei vollem Wachstum der Pflanze im Sommer ihre Wirkung und sind im Überwinterungsquartier nicht hilfreich.

Optimal stehen die Pflanzen hell, luftig und bei Temperaturen mit 5 bis 10 °C. Leider ist diese Kombination ohne Wintergarten oder Gewächshaus kaum zu verwirklichen. Laubabwerfende Arten können auch weniger günstige Lichtverhältnisse vertragen. Wichtig sind kühle Temperaturen. Einen besonderen Stellenwert hat das Bewässern der Wintergäste. Die Pflanzen grundsätzlich erst wieder gießen, wenn die Erde im Topf trocken ist. Es sollte nur das Substrat bewässert werden. Auf das Blattwerk darf kein Wasser gelangen, da es ohne Wind und Sonne schlecht abtrocknen kann und feuchte Flächen die Auskeimung von Sporen pilzlicher Krankheitserreger fördern. Um Krankheiten vorzubeugen, müssen vertrocknete Blätter, Blüten und anderes entfernt werden. Auch gutes Durchlüften bei frostfreier Außenwitterung ist hilfreich.

Im März, sobald es wärmer wird, werden die Pflanzen in Form geschnitten und häufiger gegossen. Jetzt darf auch wieder gedüngt werden. Die Pflanzen bleiben noch im Winterquartier, auch wenn sie bereits mit dem Wachstum beginnen.

Ab Mitte Mai können Ihre Kübelpflanzen ausgeräumt werden. Dies geschieht am besten bei wolkenbedecktem Himmel, da die Pflanzen sonst einen quot;Sonnenbrand" bekommen können. Jetzt können Sie wieder mehr gießen und wöchentlich Flüssigdünger geben.

Wenn Ihnen kein geeigneter Raum für die Überwinterung Ihrer Lieblinge zur Verfügung steht, bietet Ihnen vielleicht eine Gärtnerei in Ihrer Nähe diese Dienstleistung mit einem umfangreichen Service an. Wenden Sie sich an die Gartenbauberatung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen über die Pflege und Überwinterung von Kübelpflanzen finden Sie in unserer Broschüre KübelpflanzenPDF-Datei 189 KB.